Mit tiefer Trauer haben wir vom Tod des großen Komponisten Peter Eötvös (1944-2024) erfahren. Mit VALUSCHKA haben wir im Theater Regensburg gerade erst Anfang Februar 2024 seine letzte Oper in der deutschsprachigen Fassung zur Uraufführung gebracht. Den Produktionsprozess hat er aus der Ferne noch eng begleitet, zur Premiere konnte er leider nicht mehr kommen.
Beeindruckende und vielseitige Musikkariere
Nach einer Zeit der Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen wurde Eötvos ab den 1980er Jahren zu einer der führenden musikalischen Stimmen der späten Postmoderne. Er brachte seine Opern international zu Uraufführungen, leitete von 1978 bis 1991 das Ensemble InterContemporain in Paris und war weltweit als Gastdirigent gefragt.
Nach dreißig Jahren in Köln, Paris und Hilversum kehrte Peter Eötvös nach Budapest zurück. Dort gründete er 2004 die private „Peter Eötvös Contemporary Music Foundation“. Hier können junge Musiker*innen, Musikwissenschaftler*innen, Dramaturg*innen und Dirigent*innen gemeinsam mit Vertreter*innen anderer Kunstsparten besondere übergreifende Projekte im Sinne einer zukunftsgerichteten Musikauffassung und mit dem Ziel der Weltoffenheit entwickeln.
Eötvös, der oft zeitgenössische Themenfelder in seine Opern und Kompositionen aufnahm, blieb mit seinen Werken stets nah am Publikum, ohne je banal zeitgeistig zu werden.
Für seine freundschaftliche Zugewandtheit, die wir auch persönlich erleben durften, seinen kompositorischen Mut und seine musikalische Weitsicht werden wir stets dankbar sein. Sein großartiges Œuvre wird uns weiter begleiten. Mit Peter Eötvös verliert die Welt einen der großen, prägenden zeitgenössischen Komponisten. Wir sind dankbar, dass wir persönlich mit ihm zusammenarbeiten durften.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinem engsten Umfeld.