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Schauspiel
Komödie von Michael Frayn
Dauer: ca. 3 Stunden | eine Pause
Chaos pur: Das Theaterensemble steht mit einer ganz und gar albernen Farce kurz vor der Premiere, in der unter anderem der Angestellte eines Immobilienmaklers, die Steuerfahndung, ein Teller Sardinen, eine Flugtasche und ein arabischer Scheich große, aber undurchsichtige Rollen spielen. Nichts klappt. Der Regisseur ist mit den Nerven am Ende, die Mitwirkenden versagen. Haben sich die Schauspieler*innen gegen den Regisseur verschworen? Die Probenzeit für den Tür-auf-Tür-zu-Reigen war zu kurz, die Nerven liegen blank. Wenn auf der Bühne schiefgeht was nur schiefgehen kann, man die Souffleuse hört, die Scheinwerfer aus- oder von der Decke fallen und der Vorhang einfach nicht aufgehen will, wird es interessant.
Was für die Beteiligten ein nicht enden wollender Albtraum ist, wird für das Publikum zum schwungvollen und anarchischen Komödienchaos. In drei Varianten erleben wir den ersten Akt: Zunächst die Generalprobe, anschließend eine Vorstellung, bei der wir mit den mittlerweile komplett verstrittenen Darsteller*innen auf der Hinterbühne Platz nehmen und endlich eine desolate, dafür aber umso komischere Aufführung gegen Ende der Tournee. Michael Frayns Backstage-Komödie aus den 1980ern hat mittlerweile Kultstatus. Der wilde Bühnenritt ist eine Liebeserklärung an Theater und Publikum.
„Wie Regisseur Robert Teufel seine neunköpfige Truppe durch diese dreiteilige Farce – die schon 40 Jahre auf dem Buckel hat – führt, das kann man nur fulminant nennen. Das Geschehen auf der Bühne ruft den Vergleich mit einer akrobatischen Truppe wach, die scheinbar gurkenhaft tollpatschig von Fettnapf zu Fettnapf turnt, sich dabei aber als Meister erweist. Mit welcher Präzision die „Tür auf-Tür-zu“-Paraden laufen und mit welcher Exaktheit die eine die Treppe hoch rast, während der andere mit zusammengebundenen Schuhbändern die Stufen herunterrumpelt, wie das alles scheinbar ganz mühelos und automatisch am Schnürchen läuft, das verlangt von jedem einzelnen Akteur nicht nur brillante Kenntnis seiner Partitur, sondern auch eine Geistesgegenwart wie beim Blitzschach.“ — (26.9.23)
„Dieses Stück ist bei einer derart hochsoliden Umsetzung wie jetzt durch Regisseur Robert Teufel im Regensburger Antoniushaus ein Bühnen-Slapstick-Renner, so wahnsinnig gut ist es gebaut. [...] Diese Spiel-im-Spiel-Komik in ihrer Atemlosigkeit muss man so erst einmal hinbekommen. [...] Sie alle [das Schauspielensemble] haben sich den donnernden Applaus redlich verdient, zu dem sie das Premierenpublikum hingerissen haben.“ — (26.9.23)