Die wunderbaren Jahre

Die wunderbaren Jahre

Musiktheater

Die wunderbaren Jahre

Musiktheater

Musik von Torsten Rasch
Nach DIE WUNDERBAREN JAHRE von Reiner Kunze

In deutscher Sprache

Auftragswerk des Theater Regensburg

14+

Dauer: ca. 1 Stunde 25 Minuten | keine Pause

Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung und im Anschluss ein Nachgespräch statt.

  • Inhaltliche Hinweise: körperliche und seelische Gewalt, Umgang mit Waffen, Suizid (auf sprachlicher Ebene), Anti-Schwarzer Rassismus (auf sprachlicher Ebene)
  • Sensorische Hinweise: Nebel, Schussgeräusche (stimmliche Nachahmung), lautes Bühnengeschehen, Gang in den Zuschauerraum

 

Uraufführung

„Wir wussten von den Unruhen unter den ostdeutschen Intellektuellen, die mit der Ausbürgerung von Wolf Biermann ihren Anfang nahmen, wir wussten von der Gründung von Solidarność und ihrem Kampf gegen das repressive System und fanden schließlich selbst einen Ausdruck der Rebellion in unseren mit Hingabe getragenen Aufnähern ‚Schwerter zu Pflugscharen‘, die Abrüstung auf beiden Seiten verlangten, was der Staatsmacht natürlich ein Dorn im Auge war, denn sie war ja die ‚Friedensmacht‘“. (Torsten Rasch)
Diese „Friedensmacht“ wurde in dem 1976 in der BRD veröffentlichten Band DIE WUNDERBAREN JAHRE in extrem reduzierten und pointierten Texten bloßgestellt: Als ein unmenschliches System, das seine Jugend vom frühesten Alter an militarisiert und auf absurde Weise versucht, sie zu kontrollieren, zu indoktrinieren und zu brechen. Gleichzeitig beschreibt DIE WUNDERBAREN JAHRE auch den unbändigen Wunsch nach Freiheit und Kreativität in der Zeit des Erwachsenwerdens – eben „die wunderbaren Jahre“ – in Worten.
Reiner Kunzes (*1933) erschütternde Vignetten dienen dem Dresdner Komponisten Torsten Rasch (*1965) als ideale Grundlage, um einer „Zeit“ musikalischen Ausdruck zu verleihen. Es entsteht ein multiperspektivisches Musiktheater, um mit Gesang, Sprache und Instrumentalmusik eine Art von Erinnerung zu schaffen, wie und wann wir zu dem wurden, was wir heute sind.

Hörbeispiel

Aus einer Probe von DIE WUNDERBAREN JAHRE
Vorspiel „Unsre Heimat“
Sophie Bareis, Sopran
Svitlana Slyvia, Mezzo-Sopran
Paolo Troian, Klavier

Video ""

Besetzung

18.06.2025, 19.30 Uhr
Musikalische Leitung
John Spencer
Inszenierung
Sabine Sterken
Ausstattung
Licht
David Herzog
Dramaturgie
Regieassistenz & Abendspielleitung
Josepha Kersten
Mezzosopran
Sprecherin
Violine 1
Andrei Ciobanu
Violine 2
Dong-Ae Han
Viola
Břetislav Hera
Violoncello
Tomasz Skweres
Kontrabass
Berkcan Ertan
Flöte
Gabriella Damkier
Klarinette
Michael Wolf
Fagott
Carlotta Brendel
Akkordeon
Konstantin Ischenko
Sophie Bareis
Sophie Bareis © Tom Neumeier Leather
Jonas Atwood, Franziska Sörensen & Sophie Bareis
Jonas Atwood, Franziska Sörensen & Sophie Bareis © Tom Neumeier Leather
Jonas Atwood & Franziska Sörensen
Jonas Atwood & Franziska Sörensen © Tom Neumeier Leather
Svitlana Slyvia, Jonas Atwood & Sophie Bareis
Svitlana Slyvia, Jonas Atwood & Sophie Bareis © Tom Neumeier Leather
Jonas Atwood & Sophie Bareis
Jonas Atwood & Sophie Bareis © Tom Neumeier Leather
Svitlana Slyvia
Svitlana Slyvia © Tom Neumeier Leather
Sophie Bareis, Jonas Atwood & Svitlana Slyvia
Sophie Bareis, Jonas Atwood & Svitlana Slyvia © Tom Neumeier Leather
Franziska Sörensen & Jonas Atwood
Franziska Sörensen & Jonas Atwood © Tom Neumeier Leather
Jonas Atwood, Sophie Bareis & Svitlana Slyvia
Jonas Atwood, Sophie Bareis & Svitlana Slyvia © Tom Neumeier Leather
Franziska Sörensen
Franziska Sörensen © Tom Neumeier Leather
 
 

Termine

Haidplatz
Abo Premiere Musiktheater & Tanz

Einführung 19.00 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

 
Haidplatz
Abo Musiktheater intensiv

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

 
Haidplatz
Abo Studio 1

Einführung 19.00 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

 
Haidplatz
Abo Studio 2

Einführung 19.00 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

 
Haidplatz
Abo Volksbühne

Einführung 19.00 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

Haidplatz

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

U30
Haidplatz

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

Haidplatz

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

F
Haidplatz

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

Haidplatz
GA Haidplatz

Einführung 17.30 Uhr
Nachgespräch im Anschluss

Presse

Jan Brachmann
Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Das macht Raschs Oper zu einem wichtigen Werk des Nachdenkens darüber, warum aus den zwei Deutschländern auch nach 35 Jahren immer noch nicht eines geworden ist, und was unbegriffen blieb an der Teilungsgeschichte. Hier stößt Kunst vor in eine Welt, die mit Unterdrückung und Widerstand allein nicht zu beschreiben wäre.“ — (26.2.25)

Franziska Stürz
BR Klassik

„Torsten Raschs bewegendes Werk gegen das Vergessen [...] Großartig schlüpfen die Sängerinnen Sophie Bareis und Svitlana Slyvia, die Schauspielerin Franziska Sörensen und Bassist Jonas Atwood in die verschiedenen Charaktere und vereinen sich als eindringliche, mahnende Stimme aus der deutschen Vergangenheit gegen Verklärung und Vergessen einer Zeit ohne Freiheit und ohne Wahl.“ — (24.2.25)

Claudia Böckel
Mittelbayerische Zeitung

„Torsten Rasch vertont in seinem Auftragswerk das berühmte Buch von Reiner Kunze. Im Theater am Haidplatz kann man das nun mit fantastischen Sängern und Musikern erleben – in all der Tristesse, die die DDR ausstrahlte. [...] Sophie Bareis (Sopran), Svitlana Slyvia (Mezzosopran) und Jonas Atwood (Bass) und als Sprecherin Franziska Sörensen tragen mit neun Instrumentalisten unter Leitung von John Spencer das 90-minütige Opernwerk, das einem den Atem raubt, wie vor Jahrzehnten schon das Buch.“ — (24.2.25)

Juan Martin Koch
nmz — neue musikzeitung

„Der anschließende Epilog wird – wie von Dramaturg Ronny Scholz im Vorgespräch treffend charakterisiert – zum instrumentalen Requiem für die Mauertoten, deren Sterbedaten projiziert werden. Die Ensemblemitglieder Sophie Bareis, Svitlana Slyvia, Jonas Atwood und Franziska Sörensen füllten ihre Rollen vokal wie darstellerisch überzeugend aus, die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von John Spencer sorgten für instrumentale Trennschärfe.“ — (24.2.25)

Egbert Tholl
Süddeutsche Zeitung

„Konzentriert verwebt Rasch drei Perspektiven: Das Erzählen selbst, verteilt auf drei Singstimmen, Sopran (Sophie Bareis), Mezzo (Svitlana Slyvia) und Bass (Jonas Atwood), und eine Sprecherin, Franziska Sörensen. Dazu kommen rein instrumentale Passagen, die Musik bleibt stets nachvollziehbar, flirrend, das Orchester besteht aus einem Streichquintett, drei Holzbläsern und einem Akkordeon – Rasch kann pointiert instrumentieren, Farben, Akzente setzen. Und schließlich, die dritte Perspektive, ein Hoffen, Sehnen, eine Anderswelt in der Enge der DDR: Volkslieder, Lieder von der Heimat, ‚Wenn ich ein Vöglein wär‘, aber wohin will man schon fliegen in der DDR.“ — (26.2.25)

Markus Thiel
Merkur.de

„Torsten Rasch füllt, obgleich das anfangs irritiert, jene literarischen Leerstellen, mit denen Reiner Kunze spielt. [...] Die Solo-Riege hat sich sehr tief hineinbegeben in dieses Stück. Bewundernswert ist das. [...] Ihren Spielplan haben die mutigen, erfolgreichen Regensburger da um eine kleine Kostbarkeit bereichert. Ein dringender Tipp auch für die Jugend, für Schulklassen ist diese Produktion.“ — (27.2.25)

Aaliyah Meier & Sophie Stigler
Lautschrift - Die Studentenzeitschrift der Uni Regensburg
„Dem Stück gelingt es, die kurzen, unabhängigen Abschnitte der ursprünglichen Interviews durch Musik, Inhalt und Bühnenbild in einem Musiktheater zu vereinen. [...] Die Regisseurin Sabine Sterken und der musikalische Leiter John Spencer haben mit ihrem Team eine Inszenierung geschaffen, die die einzelnen Szenen der literarischen Vorlage verbindet und daraus eine verständliche, chronologische Geschichte mit sinnbildlichem Charakter formt. [...] Falls euch also die Auseinandersetzung mit der Emotionalität einer unterdrückten Bevölkerung in der DDR interessiert oder ihr einen interessanten, politischen Einstieg in das Musiktheater erfahren wollt, können wir euch dieses Stück auf jeden Fall weiterempfehlen.“ — (3.3.25)