Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin erobert wieder die Bühne im Jungen Theater.
Musiktheater
Musiktheater
Musik von Torsten Rasch
Nach DIE WUNDERBAREN JAHRE von Reiner Kunze
Auftragswerk des Theater Regensburg
Dauer: ca. 1 Stunde 20 Minuten | keine Pause
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung und im Anschluss ein Nachgespräch statt.
„Wir wussten von den Unruhen unter den ostdeutschen Intellektuellen, die mit der Ausbürgerung von Wolf Biermann ihren Anfang nahmen, wir wussten von der Gründung von Solidarność und ihrem Kampf gegen das repressive System und fanden schließlich selbst einen Ausdruck der Rebellion in unseren mit Hingabe getragenen Aufnähern ‚Schwerter zu Pflugscharen‘, die Abrüstung auf beiden Seiten verlangten, was der Staatsmacht natürlich ein Dorn im Auge war, denn sie war ja die ‚Friedensmacht‘“. (Torsten Rasch)
Diese „Friedensmacht“ wurde in dem 1976 in der BRD veröffentlichten Band DIE WUNDERBAREN JAHRE in extrem reduzierten und pointierten Texten bloßgestellt: Als ein unmenschliches System, das seine Jugend vom frühesten Alter an militarisiert und auf absurde Weise versucht, sie zu kontrollieren, zu indoktrinieren und zu brechen. Gleichzeitig beschreibt DIE WUNDERBAREN JAHRE auch den unbändigen Wunsch nach Freiheit und Kreativität in der Zeit des Erwachsenwerdens – eben „die wunderbaren Jahre“ – in Worten.
Reiner Kunzes (*1933) erschütternde Vignetten dienen dem Dresdner Komponisten Torsten Rasch (*1965) als ideale Grundlage, um einer „Zeit“ musikalischen Ausdruck zu verleihen. Es entsteht ein multiperspektivisches Musiktheater, um mit Gesang, Sprache und Instrumentalmusik eine Art von Erinnerung zu schaffen, wie und wann wir zu dem wurden, was wir heute sind.