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Tanz
Tanzabend von Wagner Moreira
Musik von Hans Zender
SCHUBERTS WINTERREISE Eine komponierte Interpretation (1993)
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„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus“ – mit diesen Worten beginnt die WINTERREISE, einer der bekanntesten Liederzyklen der Romantik, mit dem Franz Schubert (1797–1828) eine Reihe von Rückblicken und Stimmungen eines von der Liebe enttäuschten Mannes auf seiner ziellosen Reise durch eine erstarrte Winterlandschaft beschreibt – eine Reise, die keine Rückkehr kennt. Die 24 Lieder zu den Texten Wilhelm Müllers wirkten auf das Publikum im biedermeierlichen Wien um 1827 allzu hoffnungslos und depressiv – der Komponist selbst nannte sie einen „Kranz schauerlicher Lieder“.
Hans Zender (1936–2019) durchbricht in seiner komponierten Interpretation die ästhetische Routine der Klassiker-Rezeption: Mittels Dissonanzen, Montagen, Abbrüchen, Wiederholungen und verfremdeten Klangeffekten zeigt er Brüche auf, vergrößert Kontraste und verschärft Akzentuierungen, sodass die WINTERREISE (für uns heute) wieder so ungewohnt klingt wie das Original für die Hörer*innen zur Zeit ihrer Entstehung.
Fasziniert von der Synthese aus Tradition und Moderne, übersetzt Wagner Moreira die Metaphern des Stückes in eine klare, auf das Wesentliche reduzierte Bewegungssprache. Im Zusammenspiel von Raum, Klang und Tanz entsteht ein unvergleichlich bildhaftes und dramatisches Gesamtwerk.
Einführung 14.30 Uhr