Michael Kohlhaas

Musiktheater

Michael Kohlhaas

Oper in 22 Szenen

Musik von Stefan Heucke
Libretto von Stefan Heucke und Ronny Scholz nach der Novelle von Heinrich von Kleist in der Fassung von Franziska Steiof

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Auftragswerk des Theater Regensburg

14+

Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten | eine Pause

Gefördert von

egerlandStiftung_schwarz

Mit freundlicher Unterstützung 

 

In Kooperation mit

Uraufführung
Michael Kohlhaas ist eine zutiefst menschliche Figur, seine Geschichte universal und über Epochen- und Ländergrenzen hinweg verständlich: Um Recht zu bekommen, begeht er Unrecht und bezahlt dies mit seinem Leben. Insofern ist er eine archaische Figur, die in der Konsequenz ihrer Anklagen gleichermaßen ein revolutionärer Weltverbesserer oder ein Terrorist sein könnte. Gerade durch seine Menschlichkeit, inklusive seiner Schwächen, wird er zu einer Figur, mit der wir uns alle identifizieren können.
 
Die Oper beruht auf der Dramatisierung der Kleist-Novelle MICHAEL KOHLHAAS von Franziska Steiof. Ihre Fassung reduziert die immense Personenzahl auf die Hauptprotagonist*innen. Bei Stefan Heucke entsteht daraus eine Oper, in der Kohlhaas immer neuen Hindernissen gegenübersteht, umgeben von zwei weiteren Darsteller*innen, die von einer Rolle in die nächste schlüpfen oder auch als Erzähler*innen durch das Stück führen. 
 
Stefan Heuckes (*1959) kompositorisches Schaffen blickt auf über 100 Werke unterschiedlichster Gattungen zurück. Seine Musik entsteht im Spannungsfeld von Traditionsgebundenheit und klanglicher Moderne, gesellschaftlicher Stellungnahme und autonomer Ästhetik. Und kann daher treffend als ein „Dazwischen“ bezeichnet werden.
 
 
 
Trigger-Hinweis
In dieser Inszenierung werden sexuelle Handlungen angedeutet, physische Gewalt auf darstellerischer und sprachlicher Ebene thematisiert sowie Kunstblut verwendet.

Besetzung

Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Benedikt Eder, Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann Benedikt Eder, Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann © Marie Liebig
Benedikt Eder, Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann © Marie Liebig
Sprech- und Bewegungschor, Benedikt Eder Sprech- und Bewegungschor, Benedikt Eder © Marie Liebig
Sprech- und Bewegungschor, Benedikt Eder © Marie Liebig
Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor Paul Kmetsch, Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Benedikt Eder, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Ensemble Paul Kmetsch, Ensemble © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Ensemble © Marie Liebig
Benedikt Eder Benedikt Eder © Marie Liebig
Benedikt Eder © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann, Sprech- und Bewegungschor Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
Paul Kmetsch, Patrizia Häusermann, Sprech- und Bewegungschor © Marie Liebig
 
 

Presse

Peter Jungblut
BR Klassik

„Dieser emotionale und physische Totaleinsatz reißt mit, nicht zuletzt wegen Paul Kmetsch in der Titelrolle. Auch die beiden weiteren Solisten Benedikt Eder und Patrizia Häusermann in vielfachen Rollen sind staunenswert präsent in diesem Endzeit-Massaker, in dem folgerichtig Martin Luther persönlich einen Auftritt hat. [...] So unverkrampft ‚aktuell‘, so aufwühlend, so überdeutlich im Anliegen ist Oper sehr selten.“ — (25.5.24)

Juan Martin Koch
nmz

„Dass der am Ende einhellig bejubelte Premierenabend trotz musikalischer Defizite einen beachtlichen Sog entwickelte, lag an dem mit unermüdlicher vokaler und darstellerischer Intensität agierenden Sängertrio: Paul Kmetsch als entsetzlicher Kohlhaas mit Zwischentönen sowie Benedikt Eder und Patrizia Häusermann mit aberwitziger Virtuosität im Jonglieren ihrer diversen Rollen leisteten Überragendes.“ — (25.5.24)

Juan Martin Koch
Mittelbayerische Zeitung

„Regisseur Philipp Westerbarkei macht aus Kleists berühmter, im 16. Jahrhundert angesiedelter Novelle weder einen Historienschinken noch eine heutige Bestandsaufnahme. Wie im Libretto angelegt, das Komponist Stefan Heucke und Regensburgs Chefdramaturg Ronny Scholz nach einer Theaterfassung von Franziska Steiof (mit erheblichen Kürzungen) erstellt haben, wird diese Kohlhaas-Oper zu einer zeitlosen Studie über einen brutal aus dem Ruder laufenden Akt der Selbstjustiz.“ — (25.5.24)

Egbert Tholl
Süddeutsche Zeitung

„[...] Paul Kmetsch, der den Kohlhaas singt, mit so lyrisch-weicher, stets klangverzaubernder Stimme, dass man sich wundert, wie einer mit solcher Poesie Burgen und Städte niederbrennt. [...]
Und dann gibt es noch einen Chor, bestehend aus Studierenden der Akademie für Darstellende Kunst in Regensburg, herrlich furchtlos und perfekt trainiert im Umgang mit Sprache. Und das bei Kleist!“ – (26.5.24)

Michael Stallknecht
Oper! – Opernmagazin

„Die Inszenierung von Philipp Westerbarkei gesellt den Dreien einen elfköpfigen Sprech- und Bewegungschor bei [...] Stimmig ist sein Einsatz auf jeden Fall, bringt er doch Dynamik in die Szene und Fleisch auf die Knochen der Erzählung.“ — (27.5.24)

Stefan Rimek
Regensburger Zeitung

„Großes Lob gebührt Paul Kmetsch in der Titelrolle des Michael Kohlhaas sowie Benedikt Eder und Patrizia Häusermann in ihren zahlreichen Rollen. Sie beeindrucken durch eine saubere Intonation und eine ausdrucksstarke schauspielerische Leistung. Auch das Orchester nahm sich am Uraufführungsabend unter der Leitung von Tom Woods der Novität mit Energie und Sinn für Dynamik-Nuancen an [...].“ – (28.5.24)