Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin erobert wieder die Bühne im Jungen Theater.
Schauspiel
Schauspiel nach den Drehbüchern von Jurek Becker
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung und im Anschluss ein Nachgespräch statt.
Fernsehen bringt die Menschen näher zusammen und deshalb beschließen die Sendeanstalten, eine Serie über die Wiedervereinigung zu produzieren. Eine typisch ostdeutsche Familie soll gezeigt werden, mit all ihren Sorgen und Freuden. Journalist Anton Steinheim wird als Autor verpflichtet. Dumm nur, dass er noch nie Kontakt zu Menschen in den neuen Bundesländern hatte. Eine Ostfamilie als Studienobjekt muss also her und mit den Grimms landet man einen Volltreffer. Die Familie um den arbeitslosen Dispatcher Benno und seine als Lehrerin arbeitende Frau Trude braucht zudem das Geld. Denn immerhin wohnt ja auch noch Trudes Vater mit in der kleinen Wohnung und Sohn Theo, der gerade sein Philosophiestudium abgebrochen hat, schaut auch wieder häufiger vorbei. Gage fließt aber nur, wenn die Grimms dem Autor stetig Material liefern. Und was macht man, wenn man aus seinem normalen bis langweiligen Alltag nichts zu erzählen hat? Man erfindet einfach eine DDR-Realität, die alle Klischees eines Westdeutschen zu bedienen weiß …
1994 schreibt Jurek Becker mit WIR SIND AUCH NUR EIN VOLK die Fernsehserie zur Wiedervereinigung, welche noch im gleichen Jahr mit Manfred Krug verfilmt wird. Mit scharfsinnigem Humor schaut der Autor dabei auf die Ost-West-Entfremdung und entwirft ein herrlich ironisches Bild einer Zeit des deutsch-deutschen Kennenlernens, die noch immer anzudauern scheint.