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CONNI SCHEIßT AUF ALLES - Hannah Haberberger

Uraufführungen sind immer etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal wird ein Stück vor Publikum gespielt und verlässt den geschützten Raum des Schreibtisches und der Probebühne. Erste Reaktionen auf das Stück kommen zusammen und die harte Arbeit trägt Früchte.

Doch wie kommt man von der ersten Idee zum finalen Werk? Das wollen wir bei THE FIRST PAGE, hier am Beispiel von Hannah Haberbergers Conni scheißt auf alles, genauer betrachten.

 

The First Page

März 2022

Die Inspiration

In deinem Text sprichst du von einem Besuch in einer Buchhandlung. Hat das tatsächlich so stattgefunden?

Der Besuch der Buchhandlung ist tatsächlich ein frei erfundenes Szenario. Die Idee ist entstanden, als ich für Fee Brembecks Slam zum Internalionalen Feministischen Kampftag in Eichenau angefragt wurde. Ich hab damals (wie auch heute) sehr für Fee gefangirled und wollte unbedingt einen coolen, neuen Text schreiben. Ich hatte mich kurz vorher mit meiner Mama über den Film WUNDERSCHÖN von Karoline Herfurth unterhalten, in dem eine Szene vorkommt, in der der Mutter beim Vorlesen (sehr zurecht) auffällt, wie sexistisch das Rollenbild darin abgebildet wird. Ich musste daraufhin an die Connibücher denken und nach einer kurzen Titelrecherche war die Idee für den Text geboren.

7. März 2022

Die Uraufführung des Slam-Texts

"Selbstverständlich war der Text erst in der Nacht vorher fertig. Ich bin ja schließlich Slam Poetin."

Die Aufnahme des Texts entstand im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg vor ein paar Monaten.

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7. März 2023

Der Kontakt zum Theater

"Ich hab den Text in 2023 als Finaltext beim Slam zum Equal Pay Day im Akademietheater Regensburg aufgeführt. Einen Tag später hat Antje (Thoms) mir dann geschrieben, ob wir uns mal auf einen Kaffee treffen wollen, weil sie es interessieren würde, ob das Schreiben für die Bühne eine Option für mich wäre. Gut zwei Wochen später haben wir uns das erste Mal getroffen." — Hannah Haberberger

Hannah Haberbergers Auftritt beim Slam zum Equal Pay Day kann man hier ansehen.

März 2024

Erste Reaktionen auf den Titel

Der Titel des Stückes allein sorgt für viele Gespräche unter Mitarbeiter*innen sowie dem Publikum. Es herrscht große Vorfreude: "Das hat jetzt schon Chancen, mein Lieblingsstück der Spielzeit zu werden".

Manche verbinden mit Conni viele Kindheitserinnerungen, andere hatten nie ein Conni-Pixi-Buch in der Hand. Und doch lässt Conni bei allen etwas aus – ob positive Nostalgie oder Ablehnung.

Wie ikonisch Conni tatsächlich ist, wurde in folgendem Experiment getestet. Mitarbeiter*innen des Theaters sollten Conni aus dem Gedächtnis zeichnen. Wie viele Eigenschaften hätten Sie richtig?

 
 
Ende Mai 2024

Die ersten Zeilen

"Um dieselbe Zeit habe ich mich das erste Mal online mit der Regisseurin des Stücks getroffen. Rachel und ich haben dort das erste Mal drüber gequatscht, in welche Richtung es gehen könnte und was wir uns so vorstellen. Danach hab ich erstmal recht wild drauf los gesponnen."

4. Januar 2025

Die erste Leseprobe

Das Team aus Spielerinnen, Regisseurin, Dramaturgie und Autorin kommt zusammen, um den ersten Entwurf zu lesen.

Januar bis Februar 2025

Der Feinschliff

Worauf freust du dich nach getaner Arbeit am meisten, Hannah?
 

Erstmal darauf, dass ich dem Arbeitsprozess in meinen Kopf beenden kann. Es wird oft unterschätzt, wie viel man sich innerhalb eines kreativen Arbeitsbereichs mit seinen Projekten beschäftigt. Seit dem Start des Schreibprozesses ist kein Tag vergangen, an dem mir nichts eingefallen ist, ich nicht 24/7 auf potentielle Inspirationen achte und mich irgendwie mit der Thematik beschäftige. Das kann auf Dauer zehren, deswegen freue ich mich auf etwas Abstand vom Schreiben danach. Genauso freue ich mich aber auch bei der Premiere das Endprodukt zu sehen. Ich bin so gespannt, das wird richtig gut.